„Alle, die hier erwähnt wurden, haben sich ganz auf Gott verlassen. Doch sie starben, ohne dass sich Gottes Zusage zu ihren Lebzeiten erfüllte. Lediglich aus der Ferne haben sie etwas davon gesehen und sich darüber gefreut; denn sie sprachen darüber, dass sie auf dieser Erde nur Gäste und Freunde seinen.“ Hebräer 11, 13
Georg Müller baute ein Missionswerk für Waisenkinder in Bristol, England auf. Er bettelte nie um Geld, denn er glaubte, dass Gott ihn versorgen würde, wenn er ihn nur darum bitten würde. Und tatsächlich lebte sein Werk, in dem über tausend Waisenkinder betreut wurden, von Spenden, ohne dass jemals ein Spendenaufruf veröffentlicht wurde.
Derselbe Georg Müller betete sechzig Jahre lang dafür, dass seine beiden Freunde zum Glauben an Jesus finden würden. Sechzig Jahre! Die beiden konnten die Wunder sehen, die Gott tat. Sie erlebten, wie dem Waisenvater Häuser geschenkt wurden. Sie waren Zeugen all dieser Wunder, die Georg Müller erlebte, aber keines konnte sie für die Existenz von Jesus überzeugen.
Bis zu seinem Tod war es Georg Müller nicht vergönnt, mit eigenen Augen zu sehen, dass sich seine beiden Freunde für Jesus entschieden. Doch am Tage seiner Beerdigung standen sie an seinem Grab. Beim Anblick des Sarges wurde ihnen plötzlich bewusst, dass sie Jesus brauchten, und sie entschieden sich für ein Leben mit ihm. Endlich war der Groschen gefallen.
Georg Müller konnte diese «Frucht» nicht sehen. Wenn wir heute seine Biografie lesen, könnte uns der Gedanke kommen: «Easy, Georg, die beiden haben’s ja gepackt.» – Aber vergessen wir nicht, dass er VOR dem Ende der Geschichte gestorben ist.
Was ist, wenn du das, was du glaubst, nicht als eine Frucht sehen oder erleben wirst? Das passt nicht in unsere schnelllebige Gesellschaft, die auf Knopfdruck Ergebnisse sehen will. Gott aber lässt sich nicht an unsere gesellschaftlichen Veränderungen binden. Denn er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, er ist derselbe von Generation zu Generation. Was wir säen, werden nicht immer wir ernten, aber vielleicht die Generation nach uns. Darum höre nicht auf zu beten, zu glauben und dein Leben nach göttlichen Werten zu leben, denn was du säest, wird früher oder später aufgehen und sich in deinem Leben oder einer nächsten Generation zeigen.