„Mordechai hatte eine Kusine namens Hadassa, die auch Esther genannt wurde. Ihre Eltern lebten nicht mehr, deshalb hatte Mordechai sie als Pflegetochter angenommen.“ Esther 2, 7
Was wäre geschehen, wenn Mordechai sich Esther nicht angenommen hätte? Was wäre geschehen, wenn Ruben sich nicht vor seine Brüder gestellt hätte, um sie davon zu überzeugen, ihrem Bruder Josef nicht die Kehle aufzuschlitzen? Was wäre geschehen, wenn Jonathan seinen Freund David nicht davor gewarnt hätte, dass sein Vater, König Saul, ihm das Licht auspusten wollte? Was wäre geschehen, wenn Josef nicht den Mut gehabt hätte, zu Maria zurückzukehren, die nicht von ihm, sondern durch den Heiligen Geist schwanger geworden war? Was wäre geschehen, wenn Andreas nicht darauf bestanden hätte, Jesus seinem Bruder Simon vorzustellen, den Jesus später Petrus nannte und der anschließend die Welt mit der Kraft Jesu auf den Kopf stellte?
Was wäre wenn… Ich weiß, solche Fragen sind eigentlich sinnlos. Doch wenn wir sie uns trotzdem ab und zu mal stellen, sehen wir sehr schnell, dass wir es vielen Menschen zu verdanken haben, wo wir heute stehen, weil sie unser Leben positiv beeinflusst haben. Dank der Liebe und Annahme unserer Eltern, dank der Unterstützung unseres Lehrers, eines Coachs oder einer anderen Person, die an uns glaubte sind wir, wer wir sind. Klar, jeder von uns hat auch negative Ereignisse in seiner Biografie, lieblose Begegnungen und vielleicht sogar Missbrauch, seelisch oder körperlich – negative Ereignisse, die unsere Geschichte prägen. Doch trotz all dem, was uns widerfahren ist, sehen wir wenn wir zurück blicken auch viele gute Begebenheiten, in denen wir bewahrt wurden. Außergewöhnliche Umstände, die uns die Liebe Gottes im Alltag zeigten oder Situationen, wo Gott uns durch die Barmherzigkeit anderer Menschen wieder zurück auf den Weg des Lebens brachte. Gott ist unaufhörlich daran, uns gute Menschen zur Seite zu stellen, Türen zu öffnen und uns seine Liebe zu zeigen – ganz einfach, weil wir seine liebste und wertvollste Schöpfung sind.
Darum möchte ich dich ermutigen, entdecke die Wunder in deinem Leben, in deiner Geschichte, in deinem Alltag immer wieder von Neuem. Wenn wir sehen wie Gott führt und immer wieder unser Bestes sucht, können auch wir ein Wunder für die Menschen in unserem Alltag werden. So wie Gott uns immer wieder Menschen zur Seite stellt, möchte er dich und mich brauchen, um auch ein solcher Mensch für andere zu werden. Sei also ein Segen für die Menschen, denen du heute begegnest. Stille die Not anderer, hilf, wo Hilfe benötigt wird und verschenke ein Lachen, wo Traurigkeit herrscht und erhelle mit deiner Art die Welt anderer Menschen.